Erneut erfolgreiche Teilnahme beim Vis Moot in Wien!

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Beim 31. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der juristischen Fakultäten im Internationalen Wirtschaftsrecht, der nach einem halben Jahr intensiver Arbeit am Gründonnerstag in Wien zu Ende ging, erhielten die Studierenden der Universität des Saarlandes Laurenz Beckmann, Ruben Debuf, Nicolas Graf, Gabriel Haas, Ata Türkfiliz und Elene Turmanidze Auszeichnungen für ihre schriftlichen Leistungen. Betreut wurde das Team von Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult Helmut Rüßmann, unterstützt von den Coaches Elinam De Souza (Absolventin und Promotionsstudentin des Europa-Instituts) und Eva Wingler (Oberregierungsrätin in der Hessischen Finanzverwaltung).

In diesem Jahr stand der Moot ganz im Zeichen des Gedenkens an Professor Eric E. Bergsten, der den Vis Moot 1993 ins Leben gerufen hat. Mittlerweile ist der Moot zum größten Wettbewerb im Bereich des Internationalen Wirtschaftsrechts weltweit geworden und zieht jedes Jahr Teams aus aller Welt an, um sich bei dem Wettbewerb miteinander zu messen.

Der 31. Vis Moot befasste sich mit dem Thema der Cybersicherheit und ermöglichte es den Teams, sich mit der kürzlich verabschiedeten Schiedsgerichtsordnung der Internationalen Handelskammer (ICC) von 2021, dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über Verträge über den internationalen Warenkauf (CISG) und der Allgemeinen Datenschutzverordnung der Europäischen Union (GDPR) vertraut zu machen.

Zunächst mussten sich die Studierenden damit vertraut machen, ob die Zahlung von 38,4 Millionen Dollar durch den Beklagten an einen Cyberangreifer als gültige Zahlung gemäß dem CISG angesehen werden kann. Dies galt insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Phishing-E-Mail, die den Beklagten zur Zahlung an den Cyberangreifer aufforderte, mehrere "red flags" und Fehler enthielt, die für derartige Cyberangriffe charakteristisch sind. Im Hinblick auf das Verfahren befassten sich die Teams mit der Frage, ob das Gericht eine zusätzliche Klage des Klägers zu dem anhängigen Verfahren zulassen oder, alternativ, die beiden Klagen in einem Verfahren zusammenfassen könnte. Indem sie diese Fragen sowohl aus der Sicht des Klägers als auch des Beklagten behandelten, führten die Teams tiefgreifende Diskussionen und trainierten gleichzeitig ihre schriftlichen und analytischen Fähigkeiten.

Während der mündlichen Phase des Wettbewerbs zwischen Februar und März 2024 setzte das Team seine schriftlichen Argumente in mündliche Argumente um. Es reiste zur Anwaltskanzlei Gleiss Lutz in Stuttgart, zum Madrid Pre-Moot in Spanien, zu den Kanzleien Osborne Clarke und DLA Piper in Köln, zum White & Case Pre-Moot in Brüssel und zum ICC Pre-Moot in Paris. Bei diesen Pre-Moot-Veranstaltungen lernte das Team, wie man die besten Argumente für einen Mandanten herausfiltert und sie in einer begrenzten Zeit präsentiert. Außerdem erhielt das Team mehrere Trainingseinheiten zur mündlichen Verteidigung von John Faulk, dem Gründer von RemTene Mooting, einem Trainer und Experten für Rhetorik.

Im März 2024 kamen dann 373 Universitätsteams aus 89 Ländern der Welt in Wien zusammen, um ihre mündlichen Argumente vor 1.100 Schiedsrichtern mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Fachgebieten vorzutragen. Das Team der Universität des Saarlandes trat in vier allgemeinen Runden gegen Universitäten aus den Vereinigten Staaten und Polen an.

Am Ende einer ereignisreichen Woche erhielt das Team zwei Auszeichnungen in Form von sogenannten "Honorable Mentions" für seine schriftlichen Stellungnahmen sowohl auf Kläger- als auch auf Beklagtenseite. Dies ist eine unglaubliche Leistung, da nur 14 der 373 Teilnehmer für beide eingereichten Memoranden ausgezeichnet werden konnten.

Das Team ist stolz auf diese Leistung und freut sich auf die 32. Ausgabe des Vis Moot.

Mehr Informationen zu dem Moot gibt es auf der Webseite des Vis Moots unter https://www.vismoot.org/ 

Studierende, die an einer Teilnahme an der nächsten Ausgabe des Vis Moot interessiert sind, werden gebeten, eine E-Mail an vismootsaarland(at)europainstitut.de zu senden.

Bericht von Elinam De Souza